Glossar: Hygiene

A0 – Wert

Der A0-Wert ist eine Temperatur-Zeit-Beziehung, bei deren Einhaltung sichergestellt ist, dass die thermische Desinfektion von Medizinprodukten erfolgreich war und alle pathogenen Keime abgetötet bzw. inaktiviert wurden.
Die Norm unterscheidet 2 A0- Werte: 600 und 3000.
Bei einem A0- Wert von 600 sind bei einer Temperatur von mindestens 80°C über einen Zeitintervall von 10 Minuten alle vegetativen Bakterien, Pilze, Pilzsporen und temperaturempfindliche Viren abgetötet bzw. inaktiviert.
Bei einem A0- Wert von 3000 werden auch temperaturresistente Mikroorganismen wie z.B. Hepatitis-Viren oder bestimmte Sporen abgetötet bzw. inaktiviert, die auch in Zahnarztpraxen vorkommen können. Deshalb ist grundsätzlich ein A0-Wert von 3000 nachzuweisen, der bei einer Temperatur-Zeitbeziehung von 90°C/5 min. bzw. 80°C / 50 min. erreicht wird.

Abdeckungen

Aus Papier oder Vlies bestehende Abdeckungen werden zum Schutz des Patienten vor Spritzern während größerer Eingriffe eingesetz.

Aktives Medizinprodukt

Ein Medizinprodukt, dessen Betrieb von einer Energiequelle (z.B. Strom) abhängig ist. Eine Ausnahme stellt eine direkt vom menschlichen Körper oder durch Schwerkraft erzeugte Energie dar.

Anamnese

Anamnese ist die Vorgeschichte eines Patienten in Bezug auf seine aktuelle Krankheit.

Antibiotikaprophylaxe

Darunter versteht man die Verabreichung eines Antibiotikums zur Verhinderung einer Infektionserkrankung des behandelten Patienten. Der Sinn ist es, besonders gefährdete Patienten – z.B. immunsupprimierte Patienten und Patienten mit Endoprothesen – möglichst weitreichend zu schützen.

Antisepsis

Unter Antisepsis versteht man Maßnahmen zur Verminderung der Anzahl von Keimen zwecks Vermeidung einer Infektion. Dies kann beispielsweise bei immunsupprimierten Patienten vor oralchirurgischen Eingriffen wichtig sein.

Aufbereitung

Zur Aufbereitung gehören alle Arbeitsschritte nach der Anwendung eines Medizinproduktes am Patienten bis zur erneuten Anwendung desselben Produktes als sauberes, desinfiziertes und gegebenenfalls auch steriles Produkt am nächsten Patienten.
Nach dem Einsatz am Patienten werden die Instrumente gesammelt, zum Ort der Aufbereitung transportiert, dort gereinigt und desinfiziert, auf Ihre Funktion überprüft; wenn sie sterilisiert werden, verpackt und gekennzeichnet, dann sterilisiert, eventuell auch erst nach der Entnahme aus dem Sterilisator gekennzeichnet, sofern es vorher nicht möglich war, auf die Trockenheit und Unversehrtheit der Verpackung hin überprüft und nach erfolgter dokumentierter Chargenkontrolle zur erneuten Anwendung freigegeben.

Ausdehnungskoeffizient

Der Ausdehnungskoeffizient, oder besser gesagt der Wärmeausdehnungskoeffizient, ist ein Kennwert, der das Verhalten eines Stoffes bezüglich Veränderungen seiner Abmessungen bei Temperaturänderungen beschreibt.

Ausgleichszeit

Darunter steht man den Zeitraum zwischen dem Erreichen der geplanten Prozesstemperatur im Kammernutzraum und dem Erreichen der vorgegebenen Temperatur an allen Stellen innerhalb der Beladung.

BfArM – Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Das BfArM ist Teil des Gesundheitsministeriums und hat die Aufgabe, Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung durch kontinuierliche Verbesserung der Sicherheit von Arzneimitteln und Medizinprodukten abzuwehren.

Beweislastumkehr

In diesem Zusammenhang muss ein geschädigter Patient nicht mehr nachweisen, dass das eingesetzte Medizinprodukt den Schaden an seiner Person verursacht hat, sondern der Arzt oder Zahnarzt muss beweisen, dass dieses Medizinprodukt den Schaden nicht verursachen konnte. Anders ausgedrückt: Der Praxisinhaber muss im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung beweisen, dass sein Medizinprodukt gleich gut oder besser aufbereitet wurde als ein gemäss Gesetzen und Normen aufbereitetes Produkt.

Biofilm

Biofilme bestehen aus einer dünnen Schleimschicht, in die Mikroorganismen eingebettet sein können. Biofilme entstehen, wenn Mikroorganismen sich an Grenzflächen (Flächen zwischen zwei nicht mischbaren Phasen, z.B. einer flüssigen Phase wie Wasser und einer festen Phase wie z.B. einer Rohrleitung, ansiedeln.
Der Biofilm enthält außer den Mikroorganismen hauptsächlich Wasser. Die Keimbelastung kumuliert mit der Dicke des Biofilms. Im Zuge der Biofilmreifung kann es zur Ablösung großer Bakterienansammlungen kommen.
Die Vermeidung von Biofilmen ist eine lange vernachlässigte hygienische Forderung.

Biokompatibilität

Dies ist die Eigenschaft eines Werkstoffes, der ohne negativen Einfluss auf Lebewesen ist.
(Bios = Leben ; kompatibel = verträglich)

Biuret-Methode

Dabei handelt es sich um eine Methode zur Bestimmung von Restproteinbelastungen auf Oberflächen. Jedes Prüfinstrument wird in einem Polyethylenbeutel mit einer bestimmten Menge einer Spüllösung – je nach Größe der Probe – abgespült. Das erhaltene Eluat wird fotometrisch ausgewertet.
Der Grenzwert je Probe liegt derzeit bei 200 g je Instrument, der empfohlene Richtwert bei 100 g.
Bei Überschreitung des Grenzwertes gilt die Probe als nicht bestanden, bei Überschreitung des Richtwertes müssen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ergriffen werden.

BGW

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

CE-Kennzeichen

Durch das CE-Kennzeichen bestätigt der Medizinproduktehersteller, dass sein Produkt den geltenden europäischen Richtlinien entspricht. Ein Produkt darf nur in den Verkehr gebracht werden und in Betrieb genommen werden, wenn es den Bestimmungen sämtlicher anwendbarer EU-Richtlinien entspricht und wenn eine Konformitätserklärung ausgestellt wurde.

CJK = Creutzfeld-Jakob-Krankheit

1920 veröffentlichten die Neurologen Hans-Gerhard Creutzfeld und Alfons-Maria Jakob erstmals eine Beschreibung dieser Krankheit. Für sie ist charakteristisch, dass die genetisch oder sporadisch abnorm gefaltete atypische Prionenproteine vor allem Im Gehirn den dort vorhandenen gesunden Prionen ihre veränderte Struktur aufzwingen und einen biochemischen Prozess auslösen, der letztlich zu einer Degeneration des Gehirns führt.
Man unterscheidet zwischen der genetisch und sporadisch auftretenden CJK und einer neuen Variante vCJK, die im Zusammenhang mit der 1996 in England als BSE(Bovine-spongioforme Enzephalopathie) – Krise bei Rindern erstmals beschrieben wurde und durch Nahrungsmittel, die aus erkrankten Rindern hergestellt wurden, auf den Menschen übertragen wurden.

Cytomegalievirus

Eine Erstinfektion mit diesem Virus verläuft in 99 % der Fälle ohne oder mit geringen Krankheitssymptomen ab. Erst später kann es zu Fieber, einer Schwellung der Lympfknoten sowie Kopf- und Gliederschmerzen kommen. Während der Schwangerschaft kann es für ungeborene Kinder lebensgefährlich sein. Es existiert derzeit kein wirksamer Schutz zur Vorsorge.

Desinfektion

Während der Desinfektion sollen die nicht sichtbaren, aber möglicherweise noch an den inneren und äußeren Oberflächen der Instrumente anhaftenden vermehrungsfähigen pathogenen Keime soweit reduziert werden, dass die restlichen Keime für gesunde Patienten und Mitarbeiter keine Gefahr mehr darstellen.
Bei einer im Gesundheitswesen angenommenen Ausgangskeimzahl von 1 Million KBE ( Kolonien bildenden Einheiten) auf einem Produkt wird durch die Desinfektion die Keimbelastung auf eine Grössenordnung unter 100 KBE reduziert. Diese relativ geringe Anzahl potenziell infektiöser Keime sollte das Immunsystem eines gesunden Menschen üblicherweise abwehren können.
Der Desinfektionsprozess findet üblicherweise in einem Reinigungs- und Desinfektionsgerät mit festgelegten technischen Parametern statt, kann aber auch manuell in einem mit einem VAH-gelisteten Desinfektionsmittel hergestellten Desinfektionsbad mit der vom Hersteller vorgegebenen Konzentration und Einwirkzeit erfolgen.

DGSV e.V. – Deutsche Gesellschaft für Sterilgutversorgung

Die DGSV ist eine eingetragener Verein, dessen Mitglieder sich vor allem aus Mitarbeitern der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilungen (ZSVA) der Krankenhäuser rekrutieren. Auf der Basis ihrer Erfahrung stellen sie Leitlinien für die Aufbereitung zusammen und führen Fortbildungsveranstaltungen durch.
Die Mitgliedschaft ist freiwillig, der Inhalt der Leitlinien manchmal hilfreich, aber nicht rechtsverbindlich.

DIN –Deutsches Institut für Normung

Eine Norm ist ein Dokument, das Anforderungen an Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren festlegt. Sie soll somit Klarheit über deren Eigenschaften verschaffen, den freien Warenverkehr erleichtern und den Export fördern. Sie soll die Rationalisierung und Qualitätssicherung in Wirtschaft, Technik, Wissenschaft und Verwaltung unterstützen. Sie soll der Sicherheit von Menschen und Sachen sowie der Qualitätsverbesserung in allen Lebensbereichen dienen. Normen müssen im Konsens erstellt werden. Zumeist sind die betroffenen Hersteller Mitglieder der entsprechenden Normierungsgremien, die in Deutschland vom DIN organisiert werden.

DIMDI – Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information

Es betreibt unter anderem Informationssysteme für Medizinprodukte.

Druckmessung

Der Druck wird immer als Absolutdruck gemessen und angezeigt, um den Einfluss der Höhe des Gerätestandortes über dem Meeresspiegel (Normal-Null) und der unterschiedlichen Wetterlage bei Hoch- und Tiefdruckgebieten auf das Messergebnis auszuschliessen.

Effektivität

Effektivität ist das Verhältnis von erreichtem zu definiertem Ziel. Das Kriterium für das Vorhandensein von Effektivität ist das Ausmaß, in dem beabsichtigte Wirkungen erreicht werden.
Motto: Die richtigen Dinge tun.

Effizienz

Effizienz ist ein Maß für die Wirtschaftlichkeit (Kosten-Nutzen-Verhältnis). Effizient arbeiten bedeutet, ein Ziel mit möglichst geringem Mitteleinsatz oder bei festgelegtem Mitteleinsatz mit möglichst großem Ertrag zu erreichen.
Motto: Die Dinge richtig tun.

Einteilung von Instrumenten

Jede Disziplin von der Augenheilkunde bis zur Zahnheilkunde hat ihr eigenes Instrumentarium. Allen gemeinsam sind die Anforderungen an die hygienische Aufbereitung mehrfach einsetzbarer Medizinprodukte, unabhängig von der medizinischen Disziplin. Unter diesem Gesichtspunkt können die Instrumente eingeteilt werden in: Chirurgische Instrumente
– MIC-Instrumente (minimalinvasive Chirurgie)
– Zahnärztliche Instrumente
– Endoskope
– Motorgetriebene Instrumente
– Sonderinstrumente

Endokarditis

Endokarditis ist eine Entzündung der Herzinnenhaut. Sie ist durch Antibiotika behandelbar.
Eine erhöhte Gefahr besteht bei Menschen mit angeborenem oder erworbenen Herzfehler, insbesondere nach einem Herzklappenersatz. Deshalb wird bei diesen Patienten prophylaktisch ein Antibiotikum verabreicht, um eine Infektion durch eine zahnärztliche Behandlung auszuschließen.

Endoparasiten

Als Endoparasiten bezeichnet man diejenigen Parasiten, die im Inneren (beispielsweise im Darm oder in den Geweben) ihres Wirtes leben.

Enoral

Innerhalb der Mundhöhle

EN – Norm / Harmonisierte EN-Norm

Als EN-Norm wird jede europäische Norm bezeichnet. Im Prinzip handelt es sich um die gleichen Aufgaben wie beim DIN, aber auf europäischer Ebene. Die nationalen Normeninstitute erstellen die Normen, die dann von einem der drei europäischen Komitees für Normung, nämlich je nach Produkt CEN, CENELEC und ETSI ratifiziert werden.

Um als „harmonisierte europäische Normen“ zu gelten ( siehe unter Vermutungsbestimmung nach dem Medizinproduktegesetz), müssen für jede Norm zusätzlich folgende Bedingungen erfüllt sein:

– Für die Norm liegt ein Mandat bzw. Normungsauftrag der Europäischen Kommission und der EFTA an CEN, CENELEC oder ETSI vor, und
– die Fundstelle der Norm wurde von der Europäischen Kommission im EU-Amtsblatt bekannt gegeben.

Entzündung

Entzündung ist die charakteristische Reaktion des menschlichen Organismus auf einen potentiell schädigenden Reiz mit dem Ziel, diesen zu beseitigen, zu verhindern und eventuell aufgetretene Schäden zu reparieren.

Externe/Interne Lieferanten
Externe Lieferanten sind im Rahmen des QM-Systems Zulieferer von außerhalb. Interne Lieferanten gehören zum Praxisteam, z.B. das eigene Labor.

Glossarbegriff

Ein Glossarbegriff ist Teil eines Glossars, d.h. einer Liste von Wörtern mit sprachlichen Erklärungen.

Haltezeit

Das ist der Zeitraum, während dessen die Temperaturen eines Aufbereitungsprozesses an allen Stellen im Kammernutzraum und der Beladung durchgängig innerhalb des vorgegebenen Temperaturbandes liegen.

Haptik

Haptik ist die Lehre vom Tastsinn. Landläufig wird Haptik jedoch im Sinne von „haptischer Eindruck“ verwendet, dass Dinge beim Anfassen eine Empfindung auslösen.

Hepatitis A

Hepatitis A ist eine durch das Hepatitis A-Virus verursachte Infektionskrankheit, deren Hauptsymptom eine akute Entzündung der Leber ist.
Die Krankheit verläuft niemals chronisch und heilt zumeist ohne Komplikationen spontan aus. Sie wird durch verunreinigtes Trinkwasser, kontaminierte Lebensmittel (z.B. Muscheln) oder durch Schmierinfektion übertragen und tritt in gemäßigten Breiten meist als importierte Erkrankung nach einem Aufenthalt in Risikogebieten auf. Eine aktive Impfung bietet einen sicheren Schutz gegen Hepatitis A.

Hepatitis-B und –C Virus

Beide Typen von Viren können zu einer infektiösen Hepatitis und im weiteren zu einer
chronischen Lebererkrankung führen, mit der möglichen Folge einer Leberzirrhose oder eines Leberkarzinoms ( Krebs).
Die Therapie einer chronischen Hepatitis-B ist nur eingeschränkt möglich, aber es gibt eine vorbeugende Impfung, die eine wichtige Maßnahme zur Verhinderung der Erkrankung ist und für Mitarbeiter vorgeschrieben ist.
Eine Hepatitis-C – Erkrankung ist durch einen hohen Anteil chronischer Verläufe (bis zu 80 % ) gekennzeichnet. Derzeit gibt es noch keinen wirksamen Impfschutz zur aktiven Immunisierung gegen dieses Virus. Die wirksamste Maßnahme besteht darin, einen Blut-zu-Blut-Kontakt durch einsprechende Schutzmaßnahmen zu vermeiden.

Herpes-Simplex-Virus

Dieses Virus tritt speziell im Lippen- und Genitalbereich auf und wird durch Speichelkontakt, Schmierinfektion sowie Tröpfcheninfektion erworben. Es kommt zu Entzündungen und oft bilden sich durch Zerstörung des Gewebes entzündliche Bläschen bzw. Geschwüre.

HIV (Aids-Virus)

Eine Infektion mit dem HIV führt nach sehr unterschiedlich langen, oft mehrjährigen Inkubationszeiten zu „Aids“, einer derzeit noch unheilbaren Immunschwächekrankheit. Das Virus wird durch Kontakt mit den Körperflüssigkeiten Blut, Sperma, Vaginalsekret sowie Muttermilch und Liquor cerebrospinalis (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) übertragen. Es gibt derzeit keinen Impfschutz, aber Medikamente, welche die Entwicklung der Krankheit verzögern können.

Hygiene

Wird abgeleitet aus dem griechischen Wort „Hygieia“ = Göttin der Gesundheit. Im weiteren Sinne ist Hygiene die Lehre von der Verhütung von Krankheiten und der Erhaltung und Festigung der Gesundheit; im engeren Sinne umfasst sie alle Maßnahmen zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten, insbesondere auch die Maßnahmen der Reinigung, Desinfektion und Sterilisation.

Hygieneplan

Jede zahnärztliche Praxis ist nach dem Infektionsschutzgesetz verpflichtet, einen Hygieneplan festzulegen und zu befolgen. In einem solchen Plan, der allen Mitarbeitern der Praxis zugänglich sein muss, wird festgelegt, welche Maßnahmen der Reinigung, der Desinfektion, der Sterilisation, des Schutzes von Patienten und Mitarbeitern sowie der Pflege wie durchgeführt werden, womit sie durchgeführt werden und wie oft sie durchgeführt werden.

Inkubationszeit

Als Inkubationszeit bezeichnet man den Zeitraum zwischen einer Infektion und dem Ausbruch der Krankheit.

Immunität

Immunität ist die Unempfindlichkeit des menschlichen Organismus gegen einen oder mehrere Krankheitserreger.
Ob der Kontakt mit einem Infektionserreger zu einer Erkrankung führt oder nicht, hängt außer von der Massivität und Virulenz des Erregers von den Schutzkräften des Körpers, also der Immunität ab.

Impfen

Impfungen dienen der Minimierung des Infektionsrisikos und sind vor allem für die Mitarbeiter einer Zahnarztpraxis von Bedeutung. Gemäß BGW-Vorschrift müssen z.B. alle Mitarbeiter gegen das Hepatitis B – Virus geimpft sein.

Infektion

Als Infektion bezeichnet man das Eindringen eines pathogenen Mikroorganismus in den menschlichen Körper bzw. sein Ansiedeln auf Haut, Schleimhaut oder in einer Wunde.

Inspektion

Die Inspektion ist eine Kontrolle des ordnungsgemäßen Zustandes eines Produktes.
Beispiel: Schneidet die Schere noch oder ist sie stumpf ?

Instandhaltung / Instandsetzung

Die Instandhaltung (Synonym: Instandsetzung) bedeutet die Durchführung notwendiger Reparaturen, um ein defektes Produkt in einen funktionsfähigen Zustand zurückzuversetzen.

ISO-Norm

ISO steht als Abkürzung für „Internationale Standardorganisation“ und ist die internationale Vereinigung aller nationalen Normungsorganisationen. Sie erarbeitet internationale Normen in allen Bereichen mit Ausnahme der Elektrik und Elektronik.

KBE

Kolonienbildende Einheiten (von Mikrorganismen)

Kennzeichnung

Die Kennzeichnung betrifft zunächst die Bezeichnung des Inhalt auf Verpackungen, wenn diese nicht einsehbar sind. Durch die Anbringung eines Prozessindikators auf der Verpackung kann man erkennen, ob das verpackte Gut einem Sterilisationsprozess ausgesetzt wurde oder nicht.
Zur laufenden Chargenkontrolle bringt man zusätzlich auf der Verpackung ein Etikett an, aus dem ersichtlich ist, wann verpackt wurde, wer verpackt hat, an welchem Datum mit welcher Charge in welchem Gerät sterilisiert wurde, welches der Inhalt ist und wann die Haltbarkeit (Verfalldatum) abläuft.

Kontamination

Kontamination ist jede Verunreinigung durch unerwünschte, in der Regel schädliche Stoffe.

Legionellen

Legionellen sind im Wasser lebende Bakterien, die besonders gefährlich sind, wenn sie in die tiefen Lungenabschnitte gelangen. Dies kann vor allem durch das Einatmen von Aerosolen im Behandlungszimmer, beim Duschen, aus Klimaanlagen und während der manuellen Reinigung von Instrumenten geschehen. Durch regelmäßige Kontrollen des eingesetzten Wassers versucht man sich davor zu schützen.

Logstufe

Eine Logstufe ist die Zeitspanne – zumeist angegeben in Minuten und Sekunden – , in der bei einem Desinfektions- oder Sterilisationsprozess 90 % der jeweiligen Ausgangskeimzahl abgetötet oder inaktiviert wird.

Medizinprodukte

Gemäß Definition der Europäischen Richtlinie 93/42/EWG sind Medizinprodukte für folgende Zwecke bestimmt:
– Erkennung, Verhütung, Überwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten
– Erkennung, Überwachung, Behandlung, Linderung oder Kompensierung von Verletzungen oder Behinderungen
– Untersuchung, Ersatz oder Veränderung des anatomischen Aufbaus oder eins physiologischen Vorgangs
– Empfängnisverhütung

Mikroorganismen

Mikroorganismen sind mikroskopisch kleine Lebewesen, die als einzelnes Individuum mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Man benötigt zu ihrer Erkennung ein Mikroskop. Sie sind sehr klein, aber ihre Größe kann sich sehr stark unterscheiden. Die meisten Mikroorgansimen sind Einzeller, andere Mehrzeller. Einige von ihnen sind krankmachend, die Mehrzahl nicht. Beispiele für Mikroorganismen sind Bakterien, Protozoen, Schimmelpilze und Sporen.
Im allgemeinen werden auch Viren zu den Mikroorganismen gezählt, obwohl sie keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und deshalb eigentlich keine Lebewesen sind. Sie benötigen, um leben zu können, eine Wirtszelle.
Auch Prionen werden in der Hygiene zu den Mikroorganismen gezählt, obwohl sie keine Lebewesen sind, sondern infektiöse Eiweißpartikel.

Mykobacterium tuberculosis

Sie sind der Erreger der Tuberkulose, deren Übertragung zumeist durch Tröpfcheninfektion erfolgt. Die Haupteintrittspforte ist die Lunge. Es kann aber auch über offene Wunden, frische Tätowierungen und über die Schleimhäute übertragen werden. Die Infektion füjrt zu einer Knötchenbildung und Zerstörung des Lungengewebes sowie zur Streuung tuberkulöser Herde im ganzen Körper. Neben Aids und Malaria ist es die weltweit am meisten auftretende Infektionskrankheit. Es gibt derzeit keinen wirksamen Impfschutz.

Noroviren

Noroviren sind neben Rotaviren für die Mehrzahl der nicht bakteriell verursachten Durchfallerkrankungen bei Menschen verantwortlich. Sie sind hochansteckend und führen zu Brechdurchfall. Deswegen werden sie umgangssprachlich oft auch als Magen-Darm-Grippe bezeichnet. Sie sind meldepflichtig.

OPA-Methode

Bei der OPA-Methode, die der Bestimmung des Restproteingehaltes auf Oberflächen dient, wird jedes Prüfinstrument in einem Polyethylenbeutel mit einer bestimmten Menge an Spüllösung – je nach Größe der Probe – abgespült.
Diese Methode verwendet eine Dinatriumtetraborat-Lösung zusammen mit einer wässrigen Lösung aus o-Phthaldialdehyd und 2-(Dimethylamino) Ethanethiolhydrochlorid sowie einer 20 % SDS-Lösung als Reagenz. Zur Kalibration werden Standards des Modellproteins BSA (Bovine Serum Albumin) Fraktion V und 1 % SDS-Lösung verwendet, welche die Proteinextinktion berücksichtigen. Aus dieser Lösung werden Verdünnungsreihen mit unterschiedlichem Proteingehalt hergestellt. Die Probenergebnisse werden diesen Standards zugeordnet.

Parasiten

Parasiten ernähren sich aus einem anderen Organismus. Sie werden auch Schmarotzer genannt. Dieser andere Organismus wird als Wirt des Parasiten bezeichnet.

Passivierung

Die spontane Entstehung oder gezielte Erzeugung einer Schutzschicht auf einem metallischen Werkstoff z.B. eines zahnärztlichen Instrumentes, welche die Korrosion des Grundwerkstoffes verhindert oder stark verlangsamt.

Pathogen

Krankmachend

PCD

Der PCD (= Process Challenge Device) besteht aus einem Prüfkörper und einem Chemoindikator.
Es handelt sich um eine Testvorrichtung, mit der die Durchdringungsleistung des Sattdampfes bei der Sterilisation mit feuchter Hitze beurteilt wird. Hier bei handelt es sich also um eine Kontrolle des Dampfsterlisationsprozesses.

Praxishygiene

Damit sind alle in der ärztlichen bzw. zahnärztlichen Praxis erforderlichen hygienischen Maßnahmen, insbesondere natürlich auch die Maßnahmen der Aufbereitung von Medizinprodukten gemeint.

Prophylaxe

Darunter versteht man alle Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten.
Synonym = Prävention.

Proteine

Proteine(Eiweiße) sind aus Aminosäuren aufgebaute Makromoleküle. Proteine gehören zu den Grundbausteinen aller Zellen. Sie verleihen der Zelle nicht nur Struktur, sondern sind die molekularen „Maschinen“, die Stoffe transportieren Ionen pumpen, chemische Reaktionen katalysieren und Signalstoffe erkennen. Für die Aufbereitung eines wiederverwendbaren Medizinproduktes ist es wichtig, dass durch die Reinigung alle Proteine von den Oberflächen des Instrumentes vor einer anschlie0enden Desinfektion und/oder Sterilisation abgetragen wurden, ehe das Instrument am nächsten Patienten erneut eingesetzt wird.

Pseudomonaden

Dies sind Bakterien, die in der Umwelt allgegenwärtig sind. In eine Zahnarztpraxis können sie vor allem über das Leitungswasser gelangen. Die Mehrheit dieser Spezies weist Resistenzen gegen Antibiotika auf. Bei immungeschwächten Patienten können sie zu Wund-, Atem- und Harnwegsinfektionen führen oder eine Lungenentzündung und Herzerkrankungen verursachen. Bei höherer Dichte sind sie fähig, Biofilme zu bilden.
Eine Antibiotikabehandlung dauert zumeist länger, da mit unterschiedlichen Medikamenten gearbeitet werden muss.

Pyrogen

Entzündlich wirkende Stoffe, die bei parenteraler Gabe Fieber erzeugen.
Beispiel: Endotoxine

Qualitätsmanagementsystem

Jede Praxis bestimmt ihren Grad der Erfüllung qualitativer Vorgaben mit dem Ziel, die Patientenanforderungen so gut wie möglich zu erfüllen.
Dazu bedient am sich eines sogenannten Qualitätsmanagement-Systems, durch das sichergestellt werden soll, dass die Qualität der Dienstleistung einer Praxis immer gleich gut erbracht wird und die Arbeiten ständig zum Wohle der Patienten verbessert werden können.
Man spricht deswegen von einem System, weil es nicht ausreicht, einzelne Tätigkeiten in einer Praxis zu analysieren und gegebenenfalls zu verbessern, sondern immer alle Tätigkeiten im Rahmen eines integrierten Systems aller einzelnen Prozesse zur Sicherung einer bestimmten Qualität der ärztlichen Leistung erfasst und optimiert werden müssen.
Dazu bedient man sich detaillierter Beschreibungen der einzelnen Prozesse, einer besonderen Beachtung der Schnittstellen und dem Einsatz von Checklisten zur Überwachung der Prozesse und als Grundlage zur Vermeidung von Fehlern.
Eine gute Praxis orientiert sich dabei an den gesetzlichen Vorschriften und den Normen, die den Stand der Technik dokumentieren.
Ziel eines QM-Systems ist die Vermeidung von Fehlern, um später nicht infolge von Versäumnissen Fehler beheben zu müssen, die Patienten Schmerzen und Schäden verursachen und für die Praxis mit einem erhöhten Aufwand verbunden sind.

Reinigung

Nach der Behandlung eines Patienten befinden sich mit grosser Wahrscheinlichkeit Restproteine und /oder andere Stoffreste sowie Mikroorgansimen des Behandelten Patienten auf den Oberflächen der eingesetzten Instrumente. Diese Verschmutzungen gilt es vor der erneuten Anwendung am nächsten Patienten sicher von den inneren und äußeren Oberflächen der Instrumente zu entfernen.
Ziel der Reinigung ist es, sicherzustellen, dass alle Medizinprodukte frei von sichtbaren Verschmutzungen sind. Dies wird nach der Reinigung durch eine Sichtkontrolle, möglichst unter einer beleuchteten Lupe, untersucht. Bei Instrumenten mit Hohlräumen werden Proteinbestimmungen vor Ort bzw. im Labor durchgeführt, die genauer sind als das menschliche Auge.
Die Reinigung sollte möglichst maschinelle, eventuell mit einer vorgeschalteten manuellen Vorreinigung in einem Reinigungs- und Desinfektionsgerät erfolgen, da dies für den Erfolg sicherer ist als eine manuelle Reinigung, die zudem für die Mitarbeiter auch gefährlicher sein kann.
Für Hand- und Winkelstücke gibt es zudem eine Reihe von Spezialgeräten, die reinigen und pflegen sowie eventuell auch desinfizieren.
Während des Reinigungsvorgangs wird üblicherweise auch bereits ein Teil der Mikroorganismen beseitigt.

Rekontamination

Rekontamination ist die erneute, nicht beabsichtigte Verschmutzung bereist erfolgreich aufbereiteter Produkte.

Robert-Koch-Institut

Das Robert-Koch-Institut ist die zentrale Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und –prävention.

Rotaviren

Humane Rotaviren sind die häufigste Ursache für schwere Durchfallerkrankungen. Der Nachweis ist gemäß $ 7 Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.

Staphylokokken

Staphylokokken besiedeln Haut und Schleimhäute und haben zum Teil eine höchst pathogene Potenz. Bekannt ist der staph. aureus, der Multiresistenzen entwickeln kann. Händehygiene ist der wichtigste Punkt der Vorsorge.

StE

Diese Abkürzung steht für den Begriff Sterilisationseinheit und kennzeichnet einen Quader von 300 mm Höhe x 600 mm Länge x 300 mm Breite. Er ist als Unterschied zwischen Klein- und Großsterilisatoren von Bedeutung.

Sterilisation

Das in Arzt- und Zahnarztpraxen üblicherweise eingesetzte Sterilisationsverfahren ist die Dampfsterilisation (=Sterilisation mit feuchter Hitze). Dazu muss ein für die eingesetzten Medizinprodukte geeigneter Sterilisator, für Produkte mit Hohlräumen oder engen Lumina üblicherweise ein Sterilisator, der mit fraktioniertem Vorvakuum arbeitet (z.B. ein Typ B – Kleinsterilisator = kleiner 1 StE), eingesetzt werden.
Bei einer erfolgreichen Sterilisation werden alle Medizinprodukte von allen vermehrungsfähigen Mikroorganismen befreit, d.h. mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 1.000.000 ( = 10-6) keimfrei gemacht.

Sterilisationssicherheitsebene

Die bei einer Sterilisation angestrebte Wahrscheinlichkeit des Überlebens eines Mikroorganismus, der einem Sterilisationsverfahren ausgesetzt war. (siehe Sterilisation)

STIKO

STIKO ist die Kurzform der Bezeichnung für die ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts. Diese Empfehlungen werden in der Regel einmal jährlich bzw. bei akutem Bedarf in einem Epidemiologischen Bulletin des RKI und auf dessen Internetseite veröffentlicht.
Die Empfehlungen beinhalten Impfkalender (z.B. Standardimpfungen) für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene und eine Tabelle der Indikations- und Auffrischimpfungen mit Erläuterungen.

Streptokokken

Sie kommen in vielen Formen vor und verursachen vor allem Hals-Nasen-Ohren-Infektionen. Bei Übertritt ins Blut können sie auch andere Entzündungen verursachen, z.B. auch Endokarditis. Auch bei der Kariesentstehung spielen sie eine Rolle. Sie werden durch Tröpfchen bzw. Blut-zu-Blut-Kontakt übertragen.

VAH

Verbund für Angewandte Hygiene e.V., der eine Liste zugelassener geprüfter Desinfektionsmittel veröffentlicht

Validierung

Als Validierung wird ein dokumentierter Nachweis bezeichnet, der sicherstellt, dass der eingesetzte Prozess die vorher festgelegten Anforderungen im praktischen Einsatz ständig erfüllt. Bei einer Reinigung, Desinfektion oder Sterilisation muss der festgelegte Prozess jede Konfiguration effizient und reproduzierbar sein.

Vermutungsbestimmung des Medizinproduktegesetzes

Der Gesetzgeber vermutet, dass ein gemäss den „harmonisierten europäische Normen“ hergestelltes Medizinprodukt gesetzeskonform hergestellt wurde. Bei einer juristischen Auseinandersetzung muss nur die Einhaltung der normativen Vorgaben nachgewiesen werden.

Vermutungsbestimmung der Medizinproduktebetreiberverordnung

Die ordnungsgemäße Aufbereitung von Medizinprodukten nach §1 Satz1 der MPBetreibVO wird vermutet, wenn die gemeinsame Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert-Koch-Institut und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte zu den Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten beachtet wird.

Virulenz

Virulenz ist das Maß für die Gefährlichkeit und Fähigkeit eines Erregers, den Wirt zu infizieren, zu schädigen und sich auszubreiten.
Wenn viele Keime eines Krankheitserregers benötigt werden, um eine Krankheit auszulösen, nennt man den Erreger leicht virulent; andernfalls, wenn nur ein einzelner oder wenige Keime bereits eine Gefahr darstellen, ist der Erreger hoch virulent.

Wartung

Zur Wartung gehören alle Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer eines Produktes. Beispiel: Der Austausch eines Verschleißteiles an einem Gerät.

Zellkulturen

Als Zellkultur wird die Kultivierung tierischer oder pflanzlicher Zellen in einem Nährmedium außerhalb des Organismus bezeichnet.